Hobby-Müller erläutern funktionsfähige Technik
Mühlenfest an der Hartingschen Wassermühle

Kleinenbremen (mm-26.05.15). Zum 25. Mal wurde am Pfingstmontag an der Hartingschen Wassermühle in Kleinenbremen ein Mühlenfest mit einem Mahl- und Backtag gefeiert. Der Heimatverein Kleinenbremen hätte als Gastgeber besseres Wetter verdient gehabt. So mussten die etwa 50 Ehrenamtlichen zunächst einmal alles wieder umorganisieren, weil der Gottesdienst zum Auftakt um 10.30 nicht „open air“ stattfinden konnte, sondern kurzfristig auf den Mühlenboden verlegt werden musste. Etwa 80 bis hundert Gottesdienstbesucher, auch aus der Kirchengemeinde Lerbeck, saßen eng an eng, um die Predigt zu verfolgen. Posaunenklänge sorgten für die musikalische Umrahmung.

Walter Caselitz, der Vorsitzende des Heimatvereins, hat die Besucher begrüßt und darauf hingewiesen, dass am Deutschen Mühlentag bundesweit rund tausend Mühlen geöffnet haben, davon allein im Landkreis Minden-Lübbecke 37 Wasser, Wind-, Ross- und Schiffmühlen. Die zentrale offizielle Auftaktveranstaltung hat an der Mönchhofsägemühle in Waldachtal-Vesperweiler in Bad Württemberg stattgefunden.

Zahlreiche Besucher, alte und junge, haben sich wieder an der Hartingschen Wassermühle getroffen und sich angesehen, wie das Wasserrad der 206 Jahre alten Mühle die Mühlsteine angetrieben hat. Hobby-Müller wie der 2. Vorsitzende Werner Wippermann haben die funktionsfähige Mahltechnik vorgeführt. „Vor 25 Jahren war hier alles verfallen“, erinnerte sich Wippermann. Dann habe man ein neues Wasserrad bekommen. Dabei habe der Mühlenbauhof des Kreises Minden-Lübbecke in Frille den Heimatverein unterstützt.

Im Obergeschoss des Mühlengebäudes konnten die Schuster- und Schneiderwerkstatt, eine Bauernküche sowie landwirtschaftliche und mühlentechnische Geräte besichtigt werden. An einem Info-Stand gab es Heimatlektüre, Touristik- und Freizeitangebote.

Die Band „Night Light“ spielte Evergreens, Schlager und Rock-Titel wie „Ring of Fire“. Die Tanz- und Trachtengruppe des TuS Kleinenbremen war mit ihrer Kindergruppe vor Ort und hat trotz des nassen Untergrundes einige Tänze gezeigt. Niemand musste verhungern oder verdursten. Eintopf, Bratwurst, deftige Wurstbrote, Getränke, Kaffee und der einzigartige „Lütgenbremer Bodderkauken“ wurden an verschiedenen Marktständen und im „Mühlenstübchen“ angeboten.

„Seit 1990 haben wir lange gekämpft und versucht, das Mühlenensemble mit dem Dorfmuseum zu retten – jetzt können wir so weitermachen wie bisher“, zeigte sich Walter Caselitz mit der neuen Entwicklung („günstige Konstellation“) zufrieden. Nach 25 Jahren war Ende März der Pachtvertrag mit der früheren Eigentümerin ausgelaufen. Inzwischen hat der Mühlenverein des Kreises Minden-Lübbecke mit seinen etwa tausend Mitgliedern das Areal gekauft und ist neuer Vertragspartner des Heimatvereins Kleinenbremen geworden. Das Wohngebäude mit seinem Fachwerk ist hinzugekommen. Man denkt über die Einrichtung eines Dorfcafés nach.

Für Caselitz und sein Vorstandsteam war es wichtig, dass das Areal nicht in private Hände gefallen ist. So kann die Hartingsche Mühle weiter an den Back- und Mühlentagen touristisch genutzt werden, das nächste Mal beim Kreismühlentag am 23. August.