„Ihre Arbeit ist beeindruckend“
SPD-Landtagsabgeordnete besuchen Schaumburger Landschaft

Becker Landschaft 16.01.16Bückeburg (mm-16.01.16). Der SPD-Landtagsabgeordnete Karsten Becker hat gemeinsam mit den beiden Fraktionskollegen Dr. Silke Lesemann, Sprecherin für Wissenschaft und Kultur, und Ulf Prange, Sprecher für Kulturpolitik der SPD-Landtagsfraktion, die Schaumburger Landschaft besucht. Dort wurden sie vom Vorsitzenden Dr. Klaus-Henning Lemme und Geschäftsführer Sigmund Graf Adelmann empfangen und über Aktivitäten der letzten Jahre aufgeklärt. „Wir wollen bei diesem Besuch eine Rückkoppelung erfahren, was vor Ort passiert und sind natürlich auch an den Strukturen interessiert“, nannte Prange ein Ziel des Aufenthalts in Bückeburg.

„Mit der Arbeit der Landschaft kann man in Hannover angeben“, berichtete Becker einleitend und lobte, dass die Schaumburger Landschaft nicht nur der Tradition verbunden sei, sondern auch immer einen Blick in die Zukunft werfe. „Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Arbeit sind ideal“, gestand Graf Adelmann. In keiner Region sei die Identifikation so groß wie in Schaumburg. Die Gegend sei dicht besiedelt, es gebe aber keine dominierende größere Stadt. Zudem sei die Schaumburger Landschaft unabhängig, kein Kulturamt des Landkreises oder eines Ministeriums und verwalte eigenständig Mittel.

Eine Besonderheit, so der Geschäftsführer, sei aber auch, dass man nicht nur finanzielle Mittel verteile, sondern auch eigene Projekte realisiere. „Wir versuchen, Tradition ins Moderne zu bringen“, so Graf Adelmann und nannte beispielhaft das Projekt „Nach Neuem Trachten“, als sich Studierende der Hochschule Hannover zwei Semester lang mit der Schaumburger Tracht auseinandergesetzt haben.

Die „breite Bevölkerung“ hat man insbesondere 2010 mit dem Projekt „Der Schaumburger Friede“ erreicht, an dem 8.000 Personen mitgewirkt haben und weit mehr als 20.000 Menschen am Straßenrand ihre Freude an der Reise des wiederauferstandenen Fürsten Ernst gehabt haben. Ein weiteres erfolgreiches Projekt ist die Herausgabe der „Landeskunde für Schaumburg“, mehr als Heimatgeschichte, inzwischen in der 3. Auflage erschienen. „Beeindruckend und verständlicher geschrieben als viele Geschichtsbücher für diese Altersgruppe der 14-Jährigen“, waren sich Becker und seine Kollegen einig.

„Die Zusammenarbeit mit dem Kultusministerium ist gut, wir werden als selbständige Organisation geachtet“, berichtete Dr. Klaus-Henning Lemme. Bei der vorherigen CDU/FDP-Landesregierung habe man den Eindruck gehabt, „eine nachgeordnete Behörde“ zu sein. Der Vorsitzende schilderte Probleme mit der Beachtung des EU-Rechts. Die kulturelle Förderung dürfe nicht wettbewerbsbehindernd sein. Die Zuwendungsempfänger müssten aber Verpflichtungserklärungen unterschreiben, mit deren Formulierungen selbst er als Jurist Probleme habe. „Wir wollen hohe Rechtsanwaltskosten vermeiden und brauchen Hilfe“, so Dr. Lemme. Zudem schieße auch der Landesrechungshof manchmal über das Ziel hinaus.

Kein Verständnis hat Dr. Lemme dafür, dass ein Flächenfaktor, wie beim Kommunalen Finanzausgleich, über die Verteilung der Fördermittel im Land entscheidet und so Ungerechtigkeiten hervorruft. „Wir wollen aber die Solidarität der Landschaften nicht sprengen – unser Hauptsponsor Sparkasse kompensiert einiges“, gab sich Dr. Lemme versöhnlich.

Foto 1: Dr. Klaus-Henning Lemme (v.li.), Ulf Prange, Dr. Silke Lesemann, Karsten Becker und Sigmund Graf Adelmann nach dem Gespräch bei der Schaumburger Landschaft

 

Kurz-URL: https://www.bueckeburg-lokal.de/?p=22267

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