Immer neue Ideen und Konzepte – SPD/FDP-Gruppe im Kreistag besichtigt Herderschule
(pm – 3.7.24) Zum Auftakt ihrer diesjährigen Sommerreise hat die SPD/FDP-Gruppe im Kreistag die Flüchtlingsunterkunft Herderschule in Bückeburg besichtigt. Eckhard Ilsemann, der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, konnte im ehemaligen Lehrerzimmer Mitarbeiter des Landkreises Schaumburg mit Landrat Jörg Farr an der Spitze, Thomas Hoffmann, Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes mit Mitarbeitern, Mitglieder des SPD-Ortsvereins Bückeburg sowie Kreistagsabgeordnete der SPD/FDP-Gruppe begrüßen. Der Landrat erläuterte die aktuellen Umbaupläne; bei einem Rundgang wurden die Möglichkeiten vorgestellt, das Außengelände attraktiver zu gestalten.
Der Landrat erinnerte einleitend an die Strategie des Landkreises bei der Unterbringung der Flüchtlinge. Ziel sei es immer gewesen, die Menschen dezentral in Wohnungen unterzubringen. Neben der dezentralen Unterbringung, ergänzte der Erste Kreisrat Klaus Heimann, seien die Flüchtlingssozialarbeit und die ehrenamtliche Unterstützung wichtige Bausteine gewesen. 2015 sei der Zustrom so groß geworden, dass der Landkreis in der Folge Gemeinschaftsunterkünfte in der Pestalozzi-Schule in Rinteln, der Herderschule und zwei Einrichtungen in Bad Nenndorf und Bad Eilsen schaffen musste.
Die Herderschule habe, so Heimann weiter, 2015 leer gestanden und die Unterbringung dort sei als Provisorium angesehen worden. „Wir müssen jetzt sanieren und den Außenbereich attraktiver gestalten“, kündigte Jörg Farr an. Man stehe unter Zugzwang, betonte der Leitende Baudirektor Fritz Klebe. Thema Nummer 1 sei der Brandschutz. Es wird Verbesserungen im Sanitär- und Wohnbereich geben. „Wir warten auf die Baugenehmigung der Stadt Bückeburg, der Bauantrag liegt dort seit Februar vor.“ Klebe geht von einem Baubeginn im Jahr 2025 aus. Die Arbeiten werden mindestens ein Jahr dauern. Der Landkreis rechnet mit Kosten in Höhe von 5 Millionen Euro.
Zurzeit sind 147 Personen aus 24 verschiedenen Ländern in der Herderschule untergebracht, die meisten aus Syrien und der Ukraine. Die durchschnittliche Verweildauer beträgt „über ein Jahr“. Hoch ist laut Heimann aktuell der Anteil der Kinder und Jugendlichen: 17 Jungen und Mädchen im Alter bis sechs Jahre, 21 im Alter von sieben bis 13 Jahre, fünf Jugendliche von 14 bis 17 Jahre und neun junge Erwachsene im Alter von 18 bis 21 Jahre. Heimann ging auf die Diskussionen über die Beschwerden von Anwohnern über das Verhalten der Kinder und fehlende Spielmöglichkeiten für sie ein. Seit Mitte 2023 wird Kindern von drei bis sechs Jahren von 9 bis 12 Uhr eine „Inhouse-Kinderbetreuung“ durch das DRK angeboten; ebenso eine Hausaufgabenbetreuung. „Es gibt immer neue Ideen und Konzepte, aber natürlich bleibt Luft nach oben“, weiß Heimann. Wichtig sei es, den Kindern Möglichkeiten zum Mitwirken zu geben.
„Gibt es eine Kooperation mit der Stadtjugendpflege? Können diese Kinder hier in der Jugendfreizeitstätte mitwirken? Gibt es eine Unterstützung durch die Kreisjugendpflege?“, wollte der Stadthäger Kreistagsabgeordnete Thomas Pawlik wissen. „Der Landkreis kann seine Unterstützung optimieren, das gilt auch für die Stadt Bückeburg“, erwiderte Heimann und bat um Verständnis, „dass sich nicht alle Probleme sofort“ lösen lassen. „Ich habe kein Verständnis dafür, dass die Stadt Bückeburg kein Interesse am Schicksal der Kinder zeigt“, so Pawlik.
Die SPD/FDP-Gruppe hat inzwischen im Kreistag Spielgeräte für die verschiedenen Altersgruppen auf dem Außengelände der Herderschule beantragt. Die Flüchtlingskinder hätten dann ebenfalls einen Spielplatz und müssten nicht immer auf das attraktive Außengelände der benachbarten städtischen Kindertagesstätte schauen.
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