Kein Rassismus, keine Fremdenfeindlichkeit!Gedenkfeier zum 20. Juli 1944
Bückeburg (mm-20.07.16). Im Rahmen einer kleinen Gedenkfeier haben Bürgerinnen und Bürger heute Mittag auf Einladung von Rat und Verwaltung an die Männer und Frauen des Widerstands gegen den Nationalsozialismus erinnert. Bürgermeister Reiner Brombach hat gemeinsam mit Oberstleutnant Martin Kleist, Kommandeur der Lehrgruppe B, an der Freiherr-von-Plettenberg-Gedenktafel am Gebäude der Hofapotheke stellvertretend für alle Opfer des deutschen Widerstands einen Kranz niedergelegt.
„Der Nationalsozialismus ist und bleibt der dunkelste Teil der Geschichte Deutschlands“, so Brombach. Die zwölf Jahre des Hitler-Regimes rechtfertigten auch Vorwürfe. Die Mehrheit der Bevölkerung habe Hitler gewählt und ihm lange die Treue gehalten. Auch aus dem Ausland sei das Hitler-Regime lange unterstützt worden, wie auch die Ereignisse während der Olympischen Spiele in Berlin und Garmisch-Partenkirchen deutlich gezeigt hätten.
Zum Glück, so der Bürgermeister, habe es Menschen gegeben, die Widerstand geleistet haben. Der in Bückeburg geborene spätere Hofkammerpräsident Kurt Freiherr von Plettenberg sei zunächst ein Befürworter des NS-Regimes gewesen, habe sich dann aber dem engeren Freundeskreis der Widerstandskämpfer um Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Carl-Hans Graf von Hardenberg und Fabian von Schlabrendorff angeschlossen und sei an den Vorbereitungen für den Staatsstreich am 20. Juli 1944 beteiligt gewesen.
Am 10. März 1945 habe sich von Plettenberg in der Gestapo-Haft das Leben genommen, um die Namen der Mitverschwörer nicht zu verraten. Von einigen werde zwar in letzter Zeit bezweifelt, ob alle Widerstandskämpfer gewesen seien. Es stehe aber fest, dass es Menschen gegeben habe, die sich den für die Tötung von Juden, Sinti und Roma, Behinderten und Homosexuellen verantwortlichen Nazi-Verbrechern entgegengestellt haben. Brombach erinnerte an die fast 50 in der Stadt verlegten sogenannten „Stolpersteine“, die an hier ansässige Juden erinnern sowie die Aufarbeitung der Geschehnisse auch im „kleinen Bückeburg“ durch die Geschichtswerkstatt unter der Leitung von Klaus Maiwald. „Wir alle sind aufgefordert, uns dem Rassismus und der Fremdenfeindlichkeit entgegenzustellen“, meinte Brombach.
Foto 1: Kranzniederlegung durch Reiner Brombach (l.) und Martin Kleist
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