Kirchengemeinden demonstrieren VielfaltAbwechslungsreiches Programm für Groß und Klein
Bückeburg (sc-26.09.17). Als Schlusspunkt der Festlichkeiten zum Jubiläum „500 Jahre Reformation“ veranstaltete die Landeskirche im Innenhof des Schlosses ein großes Kirchenfest. Fast alle Gemeinden präsentierten sich an ihren Ständen. Untereinander in Kontakt kommen und sich nach außen vorstellen, war die Devise. Dass das mehr als gelang, bewiesen die zahlreichen Besucher, die sich spontan zum Singen zusammenfanden, gemeinsam ein Puzzle lösten oder ihre persönlichen Thesen anschlagen durften.
An Ideen mangelte es den Verantwortlichen nicht, und auch das Wetter sorgte für Festtagsstimmung. Pastorin Antje Stoffels-Gröhl aus Meerbeck hatte an ihrem Stand ein großes Puzzle. Jeder durfte sich ein Puzzleteil nehmen und auf die Rückseite schreiben, was er selbst mit diesem Tag und diesem Fest verbindet. Sodann suchte man die Stelle, an die das Puzzlestück passte, so dass am Ende als fertiges Bild das Buchcover des „Das Buch von allen Dingen“ zum Reformationsjubiläum darstellte.
„Wir haben tolle Mitglieder im Kirchenrat, die diese Idee hatten“, so Stoffels-Gröhl. Außerdem gab es noch leckere „Luther-Kekse“ sowie die gebackene „Luther-Rolle“, eine Waffel, in der ein Text, angelehnt an Martin Luther, steckte. Die Idee sei allerdings schon anderen gekommen. Man habe dies auf dem Landeskirchentag in Berlin gesehen und für dieses Fest übernommen. Überhaupt habe man im Luther-Jahr viele tolle Aktionen gestartet, wie eine Fahrrad-Rallye, ein blaues Luther-Mahl und vieles mehr.
Wichtig sei zu sehen, was hat Luther uns gebracht? Wie sehr ist unser heutiges Leben von Martin Luther beeinflusst worden? Interessanterweise wäre die bekannteste These von Luther die 81. Ablassthese. Die würde fast jeder kennen, meinte Stoffels-Gröhl. Als Flyer lagen zudem die 95 Thesen von Luther aus, damit jeder diese nochmals nachschlagen konnte. Besonders gefalle ihr, dass die Gemeinden so unterschiedliche Dinge präsentierten. Und auch, dass man durch die Vielzahl der Stände sich erst bewusst macht, wie groß die Landeskirchliche Gemeinde im Landkreis tatsächlich ist.
Die Gemeinde Pollhagen hatte ein schlichtes Körbchen hingestellt: „Nimm etwas und gib etwas dafür“. Besonders die Kleinen waren interessiert an dem Tausch und begannen eifrig, in den Taschen zu kramen. Außerdem konnte jeder seine persönliche Antwort auf die Frage: „Was bedeutet Glück für Dich?“ beantworten und auf eine Tafel kleben. Am Stand der Gemeinde Steinbergen durften die Besucher ihre eigenen Thesen aufschreiben und an eine Tafel anschlagen. Auch als Luther verkleidete Herren boten ein interessantes Fotomotiv. Auch der Kinderschutzbund des Landkreises Schaumburg war vertreten und stellte die Frage: „Seit wann gibt es die Kinderrechte?“ In Frage kamen: 1965, 1986 oder 2000. Richtig ist das Jahr 2000.
Diese Fragestellung sorgte für viele interessante Gespräche unter den Besuchern. Was war früher und wie ist es heute? Gemeinsames Musizieren war ebenso im Angebot wie diverse Köstlichkeiten, die man probieren konnte. Wichtig war ein schönes Miteinander von Alt und Jung. Im Gartensaal gab es Kaffee und Kuchen und ein ruhiges Plätzchen zum Entspannen.
Gegen 18 Uhr endete das Fest und ab 19 Uhr fand in der Stadtkirche die Symphonische Suite „Die Neuerfindung der Welt“, präsentiert von George Kochbeck, statt. Auch dort waren zahlreiche Besucher erschienen, um mit vielen namhaften Künstlern und Gruppen, eingerahmt in eine perfekte Lichtshow, die Musik zu genießen. Damit enden die Festwochen zum Reformationsjahr, die die Kirche sicherlich sehr gut dargestellt hat.
Foto 1: Schönes get-together auf dem hinteren Schlossgelände
Foto 2: Christel Varrelmann vom Kinderschutzbund Schaumburg
Foto 3: Puzzeln bei der Gemeinde Meerbeck: Was bedeutet der Tag heute für Dich?
Foto 4: Thesenanschlag bei der Kirchengemeinde Steinbergen
Foto 5: Pollhagen lädt zum Tauschen ein.
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