Kleine Gemäldeschau Bückeburger MalerAusstellung im Museum
Bückeburg (mm-25.07.15). Im Museum Bückeburg an der Langen Straße ist bis Ende August eine Ausstellung unter dem Titel „Bückeburger Maler – eine kleine Gemäldeschau“ zu sehen. „Die Maler stammen aus Bückeburg oder haben hier zeitweise gelebt“, erläuterte Dr. Anke Twachtmann-Schlichter während der Eröffnung der Ausstellung. Es handelt sich um Hobby-Maler, Kunstlehrer des Gymnasiums oder auch um akademisch ausgebildete Kunstmaler des 19. Jahrhunderts, die vom Fürstenhaus gefördert wurden.
Viele Bilder zeigen Sehenswürdigkeiten der Stadt und ihrer Umgebung. Die Gemälde haben, so die Leiterin des Museums, lange in den Wohnzimmern Bückeburger Familien gehangen, bis sie, auch durch Haushaltsauflösungen, den Weg ins Museum gefunden haben. Sie seien Objekte der Stadtgeschichte. Twachtmann-Schlichter wies darauf hin, dass in der Ausstellung nicht alle Maler gezeigt werden, die man in diesem Zusammenhang präsentieren könnte. Die Ausstellung weise jedoch auf beliebte Motive hin und deute die malerischen Intentionen ihrer Schöpfer an. Zu sehen sind Gemälde von:
Josephia Becker-Leber: Sie wurde 1869 in Bonn geboren, erhielt eine Ausbildung zur Kunstmalerin an der Königlichen Kunstschule in Berlin, ging an die Akademie in Düsseldorf und zog mit ihrem Ehemann Hans-Josef Becker-Leber 1912 nach Bückeburg. 1930 kehrte die Familie nach Berlin zurück. Josephia Becker-Leber fertigte vor allem Blumenbilder an.
Hans-Joseph Becker-Leber: 1876 in Berlin geboren, war er später als Zeichenlehrer in Bonn tätig. Durch die Bekanntschaft mit den in Bonn studierenden Söhnen des Fürsten Georg von Schaumburg-Lippe bekam Becker-Leber eine Anstellung an der Kunstgewerbeschule in Bückeburg. Mit seiner Ehefrau folgte er 1930 seinen studierenden Söhnen nach Berlin. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg kehrten sie nach Bad Eilsen zurück. Becker-Leber widmete sich überwiegend der Landschaftsmalerei.
Albert Comes: 1887 geboren, besuchte nach seiner Ausbildung als Bildschnitzer Akademien in Straßburg, München und Berlin. Er erhielt ein Angebot des Fürsten Adolf, eine Lehrtätigkeit an der von ihm gegründeten Kunst- und Handwerkerschule in Bückeburg anzunehmen. Die Schule existierte nur bis zum Ersten Weltkrieg. Nach ihrer Auflösung übernahm Comes bis zu seinem Tod die künstlerische Leitung der Fürst-Adolf-Werkstätten für Keramik.
Gerhard Haenisch: Er wurde 1871 in Schlesien geboren und war später als Zeichner und Zeichenlehrer tätig. Anerkennung fand er aber vor allem als Landschaftsmaler. Er lebte und arbeitete in Bückeburg, wo er mit 80 Jahren verstarb.
Heinrich Schwiering: Er wurde 1860 in Bückeburg geboren. Die Förderung durch Fürstin Hermine ermöglichte ihm ein Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie. Er widmete sich vor allem der Porträt- und Landschaftsmalerei. Schwiering bekam eine Anstellung als Hofmaler des Schaumburg-Lippischen Fürstenhauses. In dieser Funktion war er auch an der Restaurierung der Schlosskapelle beteiligt. Er starb 1949 in Bückeburg.
Carl Wiederhold: Er wurde 1863 in Hannover geboren. Nach einem Architekturstudium an der Technischen Hochschule Hannover übernahm er eine Lehrtätigkeit an der Kunstgewerbeschule. Im Zweiten Weltkrieg wurden sowohl die Wohnung als auch sein Atelier bei einem Bombenangriff zerstört. Wiederhold bezog in Bückeburg ein kleines Atelier, wo er bis zu seinem Tod im Jahr 1965 arbeitete.
„Gerne würden wir nicht nur die Gemäldesammlung des Museums erweitern, sondern auch die Maler besser kennen lernen“, meinte Dr. Anke Twachtmann-Schlichter. In den Künstlerverzeichnissen seien nur wenige biografische Hinweise zu finden. Sie lädt alle ein, die Auskunft über den einen oder anderen Maler geben können oder ein Schaumburger oder Bückeburger Bild in die Sammlung geben möchten.
Das Museum ist mittwochs bis sonntags von 13 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Foto 1: Dr. Anke Twachtmann-Schlichter und Jürgen Schneider während der Ausstellungseröffnung
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