Küsschen, kühle Getränke und Brioches
Wiedersehen mit Freunden in Sablé

Bückeburg (mm-20.06.23). „An Himmelfahrt 2023 konnte endlich ein Wiedersehen nach vier Jahren mit den Freunden in Sablé stattfinden! Dreimal – in den Jahren 2020, 2021, 2022 – musste das Treffen wegen der Corona-Pandemie ausfallen; aber alles ist gut gegangen- keiner der Reisenden kam mit ‚Corona‘ zurück“, berichtet Andrea Tiedemann-Malek, 1. Vorsitzende des Freundeskreises Bückeburg-Sablé.

Da ein eigener Bus für die kleine Reisegruppe aus Bückeburg nach Sablé zu teuer geworden wäre, fragte man in Obernkirchen nach einer Mitfahrgelegenheit nach LaFlèche, was nur circa 20 km von Sablé entfernt ist. In Obernkirchen war man erfreut, leere Plätze im Bus mit Bückeburgern füllen zu können.

Am Vormittag gab es dann in Sablé ein großes Empfangskomitee: im Saal „Théophil Plé“ begrüßten die Bückeburger der französische Bürgermeister Nicolas Leudière, französische Ratsmitglieder, Mitglieder des Comité de Jumelage sowie der Bückeburger Bürgermeister Axel Wohlgemuth und seine Delegation aus Rat und Verwaltung. Es gab eine herzliche Begrüßung mit vielen Küsschen von allen Seiten, kühlen Getränken und fluffigen Brioches mit leckerem hausgemachtem Fruchtgelee bei knappen Begrüßungsreden.

Bei den Gastgebern erhielten die meisten Gäste dann erst einmal ein mehrgängiges Menü und konnten kurz entspannen, bevor sich alle um 17.00 Uhr in der Kirche zu einem schönen Orgelkonzert trafen. Ein französisches Vereinsmitglied spielte die deutsche Nationalhymne sowie diverse Stücke von deutschen und französischen Komponisten, die die Vielfältigkeit der Orgel gut darstellten.

Am nächsten Morgen traf man sich schon um 8.00 Uhr, um in einem Bus gemeinsam mit dem Comité de Jumelage nach Jasnière am Fluss Loir, er fließt durch LaFlèche und mündet in der Sarthe, zur Kellerei der Familie Lelais zu fahren. Dort gab es eine Führung durch einen kleinen Teil der ca. 50 km langen Gänge aus natürlichen und künstlichen Höhlen auf Deutsch oder Französisch im Wechsel mit einer Verkostung von Weinen der Familie und Rillettes. Die natürlichen Höhlen waren durch Sickerwasser entstanden, die künstlichen durch Steinentnahme für Häuserbau. Wie an der Loire, werden die meisten Höhlen als Lagerraum genutzt, es gibt aber auch einige, die durch Vorbauten als Wohnungen genutzt werden, da sie das ganze Jahr über eine gleichbleibende Temperatur von ca. 10°C haben.

Die Vorbesitzer der Höhlen hatten nicht nur Gänge aus dem Felsen herausschlagen lassen, sondern auch Regale an den Wänden für die Lagerung von Flaschen stehen lassen. Zur allgemeinen Erheiterung gab es auch einen Natur-Tisch aus Stein sowie Sitzbänke in und an den Wänden, um vor Ort eine Verkostung durchzuführen.

Nach der Verkostung ging es weiter mit dem Bus zum 3-Gänge-Mittagessen in das „Hôtel de la Gare“ im Ort Montval-sur-Loir. Wohlig gesättigt, ging es dann zum Lokschuppen und zur Drehscheibe von Montabon, der letzten Einrichtung dieser Art, die von ungefähr 1850 stammte und seit einigen Jahren von einem Museumsverein unterhalten und dank staatlicher Subventionen mit viel ehrenamtlicher Eigenarbeit und Herzblut renoviert wird.

Mehrere toll renovierte und daher stark glänzende Dampfloks waren zu bestaunen, auch gab es einen Schlafwagen des legendären Orient-Express sowie diverse andere Personen- und Güterwaggons zu sehen. Handwerkszeug zur Reparatur der Loks und Geräte zur Landvermessung waren ausgestellt. Ein kleines Museum zeigte alles, was mit Eisenbahnbetrieb zu tun hatte: Fahrkarten, Leuchten, Signale, Urkunden, Geschirr aus dem Speisewagen des Orient-Express.

Der Samstagvormittag stand ebenfalls zur freien Verfügung und wurde für Besichtigungen, Einkaufsbummel etc. mit der Gastgeberfamilie genutzt. Mittags fuhr man in Fahrgemeinschaften nach Notre-Dame-du-Pré, wo es dann zwischen 13.00 Uhr und 17.00 Uhr ein leckeres 6-Gänge-Menü in einem Familien-Restaurant gab. Zwischen den Gängen war dann Zeit, um reichlich zu plaudern, Scharade zu spielen und zwei Sketche von Loriot auf Deutsch und Französisch vorzutragen. Am Ende wurde natürlich die Einladung zu einem Gegenbesuch nach Bückeburg an Himmelfahrt 2024 ausgesprochen. Foto: pr

 

 

 

 

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