„Kunst soll nicht versteckt werden“ Eröffnung Ausstellung mit Werken von Künstlern aus der Ukraine
Bückeburg (mm-18.07.22). In Abwesenheit des Schirmherrn Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe ist am Freitagnachmittag die Open Air Ausstellung „Lviv, Kyiv, Charkiw … Kunst“ auf der Schlossinsel eröffnet worden. Organisiert wird die Ausstellung von „Bückeburg en plein air UG“. Dahinter stehen Moreno Ciotti aus Bad Eilsen, Hans-Jörg Kohlenberg aus Bückeburg und Raimund Nowak, der in Hannover lebt.
Die Organisatoren hatten einen roten Teppich ausrollen lassen. Moreno Ciotti freute sich, viele Kunstfreunde begrüßen zu können, darunter auch u.a. als Ehrengäste Landrat Jörg Farr, Bürgermeister Axel Wohlgemuth mit Ehefrau Christin und Helga Trüpel, von 1991 – 1995 Senatorin für Kultur und Ausländerintegration der Freien Hansestadt Bremen und ehemaliges Mitglied der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Europäischen Parlament. Ciotti dankte dem Fürstenhaus Schaumburg-Lippe für die Möglichkeit, das schöne Gelände auf der Schlossinsel für die Ausstellung nutzen zu dürfen.
Hans-Jörg Kohlenberg wies die Besucher darauf hin, dass man sich bei freiem Eintritt über freiwillige Spenden freuen würde. Von den Erlösen der Veranstaltung werden die beteiligten Künstlerinnen und Künstler sowie Kultureinrichtungen in den Städten der beteiligten Künstler unterstützt. Kohlenberg dankte auch den Sponsoren wie u.a. Ahrens Solartechnik, Sparkasse Schaumburg, Stadt Bückeburg, VGH Bückeburg und Volksbank in Schaumburg. Er bedauerte, dass aus den bekannten Gründen nur ein ausstellender Künstler aus der Ukraine, Eduard Yashin, bei der Vernissage anwesend sein konnte.
„Die Ausstellung bereichert Bückeburg und macht die Stadt ein Stück lebendiger“, dankte Axel Wohlgemuth den drei Organisatoren dafür, dass sie ehrenamtlich kurzfristig die Ausstellung auf die Beine gestellt haben. Kunst zu genießen, so der Bürgermeister, sei nicht leicht, weil sie mit dem Krieg in Verbindung stehe.
Landrat Jörg Farr lobte das „Kreativ-Team“ hinter der Ausstellung. Von den drei Organisatoren („sie sind so stark“) könne man in den nächsten Jahren noch einiges erwarten. „Es ist eine Kunstausstellung vor dem Hintergrund einer ernsten Situation“, so der Landrat. In Schaumburg seien etwa 1.800 Menschen aus der Ukraine aufgenommen worden. Es bestehe der Wunsch, so schnell wie möglich in geordnete Verhältnisse zurückzugehen und der nicht zu rechtfertigende Angriffskrieg ein Ende findet.
„Es ist unser gemeinsamer Ansatz, dass Kunst zum Menschen kommt“, erläuterte Mit-Organisator Raimund Nowak, der in seiner Heimatstadt Uelzen den Hundertwasser Bahnhof mit initiiert hat. „Kunst soll nicht versteckt werden“, erläutert er. Die Künstler aus der Ukraine könnten ihren Beruf nicht ausüben und nicht einmal zur Ausstellung ausreisen.
Nach den Worten von Helga Trüpel gibt die Ausstellung Einblicke in die Kultur der Ukraine und ermöglicht uns, mehr über dieses Land zu erfahren. „Die Ukraine wünscht sich eine demokratische Kultur und eine Kultur auf Augenhöhe und wehrt sich gegen ein nationalistisches Denken, das die eigene Kultur als etwas Höheres ansiedelt und für überlegen hält“, so Trüpel.
Die Menschen in der Ukraine wollen, so Trüpel weiter, in einer Welt mit bürgerlichen Freiheiten, wie die Pressefreiheit, leben. Sie sei froh über den Kandidatenstatus der Ukraine bezüglich einer Aufnahme in die EU. „Wer angegriffen wird, hat das Recht auf Selbstverteidigung, daher ist es richtig, Waffen zu liefern“, so Helga Trüpel.
Die Ausstellung ist bis zum 14. August täglich von 10 – 18 Uhr geöffnet. Mehr über das Rahmenprogramm ist auf der Homepage unter www.bbpleinair.de zu finden.
Foto 1: Die Organisatoren empfangen die Ehrengäste auf dem roten Teppich.
Foto 2: Kunst aus der Ukraine
Foto 3: Gespräche unter Kunstliebhabern
Foto 4: Bürgermeister Axel Wohlgemuth lässt sich die Geschichte hinter den Bildern erzählen.
Foto 5: Helga Trüpel: „Wir wollen mehr über die Ukraine erfahren.“
Foto 6: Raimund Nowak: „Die Kunst kommt zum Menschen.“
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