Leserbrief G. Schöttelndreier: „Ehemaliges Offizierscasino in Achum“

(Leserbrief – 2.9.24) Achum wurde nach dem 2.Weltkrieg von der britischen Besatzungsmacht besetzt. Die Einwohner mussten Ihre Häuser verlassen und sich in den bereits überfüllten Nachbarorten eine Bleibe suchen. Die Briten ließen einen Teil der Häuser abreißen und bauten einen Flughafen. Ein Großteil der Achumer Fläche war verloren. Im Außenbereich in unmittelbarer Nähe eines heute noch bestehenden Bauernhofes ließen sie ein Casino für Ihre Offiziere errichten.

Dieses Casino ist nur durch eine Bahnunterführung erreichbar, die auf 3 m Durchfahrtshöhe und 10 km/h Geschwindigkeitsbegrenzung ausgelegt ist. Busse und größere Lkw und die Müllabfuhr können diese Straße nicht passieren und können das Casino nur über einen Weg von Meinsen-Warber aus erreichen, der ansonsten nur für landwirtschaftliche Anlieger, Fußgänger und Radfahrer freigegeben ist.

Nach der Übernahme des Flugplatzes durch die Bundeswehr wurden noch einige Häuser auf dem Flugplatz abgerissen und die Einwohnerzahl der Ortschaft Achum sank auf ca. 150 Personen. Ein Lokal, ein Cafe und ein Lebensmittelladen wurden geschlossen. Nach der Gebietsreform wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Ortsteil der Stadt Bückeburg. Das Casino wurde von der Bundeswehr aufgegeben und an einen privaten Investor verkauft. Die Anlieger und die Einwohner Achums waren erfreut, dass der viele tägliche Verkehr von und zum Casino vorbei war.

In der letzten Zeit sind Gott sei Dank wieder einige neue Häuser in Achum gebaut worden. Ich war über 3o Jahre Ortsvorsteher in Achum und einige Ratsperioden Ratsmitglied in Bückeburg. Ich wehre mich gegen eine neue Nutzung des Casinos und bin damit mit den Anliegern, Casino-Nachbarn und den allermeisten Einwohnern Achums und der Nachbar-Ortschaften einer Meinung.

Achum ist durch den Flugplatz und die den Ort durchquerende Bahnstrecke mit ca. 300 Zügen am Tag genug „gebeutelt“ Auch für neue Nutzer des Casinos scheint mit diese Tatsache nicht gerade vorteilhaft zu sein.

Ich bin überzeugt davon und wünsche mir sehr, dass eine Mehrheit im Bückeburger Rat den Argumenten folgen und einer Nutzung im Außenbereich nicht zustimmen wird. Ich werde meine Meinung auch durch ein Gespräch in Ihrem Hause nicht ändern und möchte Ihrer Einladung deshalb nicht folgen.

Gerhard Schöttelndreier

Kurz-URL: https://www.bueckeburg-lokal.de/?p=83469

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