Lieber Geschenk statt Klavierspiel
Grundschule in Meinsen feiert 375 Schuljahre

Meinsen-Warber (sc-27.08.18). Die kleine Grundschule in Meinsen feierte am vergangenen Freitag ein großes Jubiläum: 375 Schuljahre! Der Schulchor der Grundschule unterbrach die Reden mit einem Lied in Ohrwurm-Qualität, in dem es darum ging, dass auch schon die Eltern und Großeltern auf dieser tollen Schule waren, und was diese Schule so besonders macht. Zum Beispiel die Bücherei, die Mensa und die AGs.

Besonders war auch, dass der Schulchor gleich aus allen Schülern bestand – nämlich derzeit genau aus 77 Mädchen und Jungen. Und das Zuhören von Reden nicht unbedingt das ist, was sich Kinder so unter einem Fest vorstellen, war zu merken, als die Redner zu langen Ansprachen ausholten.

Bürgermeister Brombach überbrachte die Grüße von Rat und Verwaltung. 375 Jahre Schule sei eine unfassbar lange Zeit, so Brombach. Bei der Gründung im Jahre 1643 tobte bereits seit 25 Jahren der 30jährige Krieg und doch hielt man es in Meinsen so, wie Luther einmal sagte: „Und wenn ich wüsste, dass morgen die Welt untergeht, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“ So ähnlich mag man hier gedacht haben und hat deshalb eine Schule gebaut. Bis dahin war eine Schule lediglich für die bürgerliche Elite in sogenannten Lateinschulen gedacht. Die Landschulen hingegen sollten nur das absolut Notwendige an Bildung vermitteln.

Brombach hob hervor, was die Grundschule in Meinsen bietet: Seit 1999 ist sie eine verlässliche Grundschule, seit 2011 gibt es eine Mittagsbetreuung und seit 2013 ist sie sogar eine Ganztagsschule. Hervorzuheben ist, dass in Meinsen seit 2010 auch Plattdeutsch unterrichtet wird.

Außerdem hat Meinsen eine Multifunktionsanlage, die sich harmonisch in die Umgebung einfügt und begeistert angenommen wird. Etwas, was andere Schulen verwehren, so Brombach mit einem kleinen Seitenhieb in Richtung Gymnasium. Brombach sagte in seiner Ansprache, dass man sich dafür einsetzen werde, diese Idylle zu erhalten und den Schulstandort Meinsen beizubehalten. Abschließend überreichte er ein Geschenk in Form von Euros, obwohl er auch gern mit einem Klavierspiel überrascht hätte, aber dass wolle er den Anwesenden dann doch nicht zumuten.

Nach Brombach sprach Falk Beckhausen von der Landesschulbehörde. Doch obwohl er tief in die Historie der Schulentwicklung eintauchte und spannend von den ersten Schülern aus Ägypten berichtete, die immerhin vor über 6.000 Jahren mit dem Lernen anfingen, kürzte er seine Rede ab, um den nächsten Rednern noch Raum zu lassen.

Landrat Jörg Farr übersah die anwesenden Schüler mit einem Blick und hätte lieber gern einen Musikbeitrag zur Auflockerung gewünscht, aber laut Plan sollte nun der Landrat ein paar Worte sprechen. Kurzerhand zerriss Farr seine Rede und sprach aus der Lamäng ein paar Grußworte. Schulen bereiten Kinder auf ein eigenverantwortliches Leben vor, so Farr. Und besonders die Kooperation unter anderem mit den Landfrauen und den Schaumburger Märchensängern erwähnte er lobend. Dann schloss er mit herzlichen Glückwünschen und ebenfalls einem Geschenk, da er – im Gegensatz zum Bürgermeister – nicht einmal Klavierspielen könne.

Die Schüler hatten nun die Möglichkeit, ihre Energie in Turnübungen vorzuführen, bevor noch ein paar Worte gesprochen werden sollten. Ein fröhlicher Festakt, dem die anwesenden Kinder ihren eigenen Stempel aufdrückten und der von dem Humor und der Spontanität der Redner lebte.

Foto1: Der Schulchor der Grundschule Meinsen.

Foto 2: Bürgermeister Brombach verkneift sich ein Klavierspiel, spendet aber Geld für wichtige Sachen für die Schule.

Foto 3: Ein kleiner, aber feiner Festakt für eine zauberhafte kleine Schule.

Foto 4: Zwischendurch zeigen die Schüler ein paar Akrobatiknummern.

Foto 5: Falk Beckhausen von der Landesschulbehörde wirft einen Blick zurück in 6000 Jahre Schulwesen.

Foto 6: 375 Jahre Grundschule Meinsen!

 

 

Kurz-URL: https://www.bueckeburg-lokal.de/?p=41194

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