NABU Niedersachsen gibt Tipps für nachhaltigen Konsum
(nabu – 2.12.24) Rote Rabattzeichen oder tickende Uhren, die die Minuten herunterzählen, wie lange ein Deal noch zu haben ist – Der Black Friday erzeugt Stress und Druck, vermeintlich einzigartige Angebote nicht zu verpassen. Diese aggressive Marketingstrategie hat Kalkül: Verbraucher*innen sollen möglichst schnell und unüberlegt zuschlagen. Der NABU Niedersachsen appelliert, diesem Kaufdruck zu widerstehen. „
Lassen Sie sich nicht vor den Karren der Black-Friday-Maschinerie spannen“, warnt Christina Röder, Pressereferentin beim NABU Niedersachsen, und rät dazu, die oft unrealistisch hohen Rabatte zu hinterfragen und die Auswirkungen auf die Umwelt mit einzukalkulieren. „Überstürzte und unnötige Black-Friday-Einkäufe versprechen eine Geldspar-Garantie. Dabei sind sie das Gegenteil – verkappte Sonderangebote, die Klima und Umwelt und damit uns allen teuer zu stehen kommen.“
Von der Herstellung über den Transport bis zur Entsorgung verursacht jedes einzelne neue Produkt klimaschädliches CO2. Insbesondere Elektrogeräte landen oft lange vor Ende ihrer eigentlichen Lebensdauer im Müll. Im Jahr 2022 kamen laut UN-Global E-Waste-Monitor weltweit 62 Milliarden Kilogramm Elektroschrott zusammen. Das entspricht 1,55 Millionen Lastwagen mit Elektroschrott entlang des Äquators. Anlässlich der „Black Week“ positioniert sich der NABU Niedersachsen gegen diese gigantische Ressourcenverschwendung und ruft zu bewusstem und nachhaltigem Konsum auf.
Reparieren statt neu kaufen
Ein neues Produkt muss nicht automatisch besser sein, erklärt die Pressereferentin und rät genau hinzuschauen. Neuware zum Schnäppchenpreis sei oft billig produziert und habe wesentlich schlechtere Qualität als ältere, hochwertigere Produkte. Ist etwas kaputt, rät der NABU daher dazu, erstmal eine Reparatur in Betracht zu ziehen. Das sei oft die bessere und umweltfreundlichere Alternative. Repair Cafés können dabei kostengünstig weiterhelfen. Einige Unternehmen bieten auch einen Reparatur-Service an. Mehr Infos: https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/abfall-und-recycling/kreislaufwirtschaft/21181.html
Weitergeben oder teilen
Wer sich dennoch für ein neues Produkt entscheidet, kann das noch funktionierende Altgerät beziehungsweise die Vorgängerware einer weiteren Nutzung zuführen, schlägt Christina Röder vor. „Statt wegwerfen lieber verschenken oder fürs Recycling spenden, schont wertvolle Ressourcen.“ Recyclinghöfe sind gute Anlaufstellen. Außerdem bietet der NABU Niedersachsen im Rahmen des Projektes „Handys für Hummel, Biene und Co“ Sammelboxen für Althandys an.
Zudem können viele Dinge auch gemeinschaftlich genutzt werden. Ein gutes Beispiel sind große Gartenwerkzeuge wie Rasenmäher und Heckenschneider. Man benötigt sie meist nur wenige Stunden. Sie mit Freunden zu teilen oder über Nachbarschaftsplattformen auszutauschen, spart Platz und Geld und schont die Umwelt.
Verpackungsmüll reduzieren
Kartons, Folien, Styropor – Online bestellte Produkte verursachen Berge an Verpackungsmüll. Abgesehen vom Verzicht bestehen für Verbraucher nur wenige Möglichkeiten, dem Verpackungswahn der Produzenten und Händler zu entgehen. Aufgrund kurzlebiger (Elektronik-)Produkte, welche den regelmäßigen Neukauf befeuern sollen, und immer mehr Verpackung, fallen in Deutschland jedes Jahr mehrere Millionen Tonnen Verpackungsmüll an. Bestellt man mehrere Produkte beim gleichen Händler, sollte man bei der Bestellung darauf achten, dass die Waren nicht einzeln, sondern in nur einer Sendung verschickt werden.
Retouren vermeiden
Recherchen haben gezeigt, dass viele Händler zurückgeschickte Waren, selbst wenn sie nicht genutzt wurden, oft vernichten. Eine irrsinnige Ressourcenverschwendung, so Röder. Vermeiden lasse sich dies nur durch bewusste und überlegte Kaufentscheidungen. Der Black Friday befeuere aber genau das Gegenteil.
Mehr Infos: Global E-waste Monitor
Kurz-URL: https://www.bueckeburg-lokal.de/?p=83985