NABU: Weltbodentag betont unverzichtbaren Wert als Kohlenstoffspeicher und Hochwasserschutz

Trockenrisse im Boden: Nur gesunde Böden können ihre Funktionen voll entfalten. – Foto: Helge May

(nabu – 10.12.24) Böden sind Grundlage und Schutz unseres Lebens: Sie speichern Kohlenstoff, liefern Lebensmittel, regulieren den Wasserhaushalt und können uns dadurch vor Gefahren wie Überschwemmungen retten. Gleichzeitig sind Böden selbst Lebensraum für unzählige Organismen, die wesentlich zur Bodenfruchtbarkeit beitragen. Doch diese essenzielle Ressource steht unter enormem Druck. Zum Weltbodentag lenkt der NABU Niedersachsen den Blick daher auf eine der zentralsten, aber auch gefährdetsten Ressourcen unseres Planeten.

Ausgelaugte Böden: Eine Gefahr für Klima und Umwelt

In Deutschland sind viele Böden durch Überdüngung, Versiegelung und intensive Nutzung in einem besorgniserregenden Zustand. Studien zeigen, dass ausgelaugte Böden ihre Funktion als Kohlenstoffspeicher nicht mehr ausreichend erfüllen können – ein gravierendes Problem im Kampf gegen den Klimawandel. „Wir brauchen ein modernes und konsequentes Bodenschutzgesetz, das nicht nur die Bodenqualität verbessert, sondern auch die nachhaltige Nutzung der Bodenfunktionen sicherstellt“, fordert Frederik Eggers, Teamleiter Natur- und Umweltschutz beim NABU Niedersachsen.

Flächenverbrauch stoppen

Ein weiterer entscheidender Faktor ist der übermäßige Flächenverbrauch. In Deutschland werden täglich rund 52 Hektar Fläche für Siedlungen und Verkehr versiegelt – das entspricht etwa 73 Fußballfeldern. Damit gehen wertvolle, unbebaute Flächen unwiederbringlich verloren, was dramatische Folgen für Klima und Artenvielfalt nach sich zieht. Der NABU Niedersachsen fordert eine drastische Reduzierung dieses Flächenverbrauchs. Dazu braucht es innovative Lösungen: Statt neue Baugebiete auf unberührtem Land zu erschließen, sollten bestehende Flächen umgenutzt werden. „Mit dem Niedersächsischen Weg wurde eine Reduzierung des Flächenverbrauchs gesetzlich verankert. Um das Ziel eines Netto-Null-Verbrauchs bis 2050 zu erreichen, müssen bereits jetzt die Nachverdichtung, die Umwandlung leerstehender Gebäude oder die Nutzung von Industriebrachen Vorrang haben. Nur so können wir wertvollen Boden und Lebensraum erhalten und dazu beitragen, unsere Lebensgrundlage zukunftsfest zu sichern“, betont Eggers.

Bodenschutz als Grundlage für eine nachhaltige Zukunft

Gesunde Böden bilden die Grundlage für eine widerstandsfähige Landwirtschaft, die Bindung von Treibhausgasen und den Erhalt einer intakten Umwelt. Der NABU Niedersachsen ruft dazu auf, Bodenschutz als integralen Bestandteil von Klima- und Naturschutzpolitik zu verankern.