Ohne Hausärzte keine Lebensqualität am OrtStädte- und Gemeindebund tagt in der Samtgemeinde
Nienstädt (mm-25.10.18). Der Ausschuss für Familie, Jugend, Soziales und Gesundheit im Niedersächsischen Städte- und Gemeindebund (NSGB) hat kürzlich in den Räumen der Samtgemeinde Nienstädt getagt. Die 15 Mitglieder mit dem Ausschussvorsitzenden Oliver Kamlage aus Hannover an der Spitze sind von Samtgemeindebürgermeister Ditmar Köritz empfangen worden.
Der NSGB ist der kommunale Spitzenverband der kreisangehörigen Städte, Gemeinden und Samtgemeinden in Niedersachsen mit Sitz in Hannover. Der Verband, Mitglieder sind Bürgermeister und Ratsmitglieder, soll die kommunale Selbstverwaltung vor Ort stärken. „Als Verband der Fläche reisen wir durch Niedersachsen und tagen an wechselnden Orten“, erläuterte Kamlage. In den ständigen Ausschüssen wird die Meinungsbildung vorbereitet.
„Es ist unsere Chance, über die Spitzenverbände Einfluss auf geplante Gesetzte zu nehmen“, berichtete Ditmar Köritz aus der Praxis. Zudem sei der Erfahrungsaustausch wichtig, weil andere ähnliche Probleme haben. Auf der Tagesordnung stand unter anderen die medizinische Versorgung auf dem Land.
„Das Land Niedersachsen muss handeln, es droht eine dramatische Unterversorgung mit Hausärzten im ländlichen Raum“, meinte Ausschussmitglied Daniela Kösters im Pressegespräch. Das Förderungsprogramm des Landes Niedersachsen bleibe hinter denen anderer Bundesländer zurück, kritisierte Kösters. Sie vermisst „Haushaltsmaßnahmen“ und verweist auf die Landarztinitiative in Nordrhein-Westfalen. Dort werden künftig 7,6 Prozent der Medizinstudienplätze an Studentinnen und Studenten vergeben, die sich verpflichten, für zehn Jahre als Hausärzte auf dem Land zu arbeiten.
Köritz berichtete, dass in der Samtgemeinde Nienstädt zwei von drei Ärzten in kommunalen Häusern zu reduzierten Mieten untergebracht wurden. „Die Sicherstellung der medizinischen Versorgung ist keine kommunale Aufgabe, da ist die kassenärztliche Vereinigung gefordert“, sprach Daniela Kösters, Samtgemeindebürgermeisterin in Emlichheim im Landkreis Grafschaft Bentheim, Klartext. Ein weiterer Tagesordnungspunkt sind die Kitagebühren gewesen. Früher wurden die Kosten zu jeweils einem Drittel von den Eltern, den Kommunen und aus Zuschüssen aufgebracht, heute, so Kösters, liege der Anteil der Kommunen bei 50 Prozent und mehr!
Foto: Ditmar Köritz (v.re.) mit Daniela Kösters, Kathrin Immermann und Oliver Kamlage
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