Plötzlicher Herzstillstand – neuer Lebensretter am Feuerwehrhaus Luhden
(al – 1.2.25) In den deutschen Operationssälen, auf Intensivstationen, in den Notaufnahmen der Krankenhäuser und in den Fahrzeugen der Rettungsdienste gehören Defibrillatoren zur festen Ausrüstung. Im öffentlichen Raum sieht man die Automatischen Externen Defibrillatoren (AED) für jedermann noch immer nicht allzu oft. Um diese Lücke zu schließen und um ihre Mitbürger bei der medizinischen Erstversorgung bei Notfällen besser zu unterstützen, hat die Gemeinde Luhden auf Beschluss des Gemeinderats einen öffentlich zugänglichen Defibrillator angeschafft. Das lebensrettende Gerät ist ab sofort gut sichtbar in einem Gehäuse für den Witterungsschutz am Feuerwehrhaus in Luhden (Lindenbrink 4) angebracht und kann Ersthelfer im Notfall unterstützen.
Ein Defibrillator (oder kurz „Defi“) ist ein Gerät, das im Notfall Leben retten kann. Es unterstützt bei der Herz-Lungen-Wiederbelebung den Ersthelfer durch Sprachanweisungen und Abgabe eines gezielten Elektroschocks und kann so ein lebensgefährliches Kammerflimmern beenden. Die Überlebenswahrscheinlichkeit ist umso größer, je früher bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand der Schock abgegeben wird. Daher ist es wichtig, dass diese Geräte im Notfall für jeden frei zugänglich sind.
Einige Mitglieder des Gemeinderats konnten die neue Technik vor der Inbetriebnahme durch Hersteller begutachten und bekamen eine kurze Einweisung in die Bedienung und Handhabung des neuen Defibrillators. Zufrieden konnten der Bürgermeister der Gemeinde Luhden Hartmut Büscher (rechts im Bild) und der Ortsbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Luhden Christian Schatz (links im Bild) den Defibrillator in Betrieb nehmen. Auch wenn das Gerät im Eigentum der Gemeinde Luhden steht, so hat sich die Freiwillige Feuerwehr bereit erklärt, die Funktionsfähigkeit des Defibrillators in regelmäßigen Abständen zu überwachen.
Herzstillstand – was dann zu tun ist:
Bei einem Herzstillstand zählt jede Sekunde. Zu Sofortmaßnahmen ist jeder verpflichtet.
Was Experten raten:
Herzstillstand erkennen: Ist eine Person bewusstlos, reagiert sie nicht auf Ansprechen oder Berühren und atmet nicht oder nicht normal, könnte sie einen Herzstillstand haben. Für maximal zehn Sekunden Atemgeräusche und Brustkorbbewegungen beobachten.
Notruf 112 wählen: Nach der Kontrolle sofort den Notarzt alarmieren, am besten durch eine andere Person. Dem Rettungsdienst klare Informationen über den Zustand des Patienten geben und eine möglichst genaue Ortsangabe machen; das Telefongespräch erst nach Aufforderung beenden.
Herzdruckmassage: Wenn die Person nicht atmet, sie auf den Rücken auf einen festen Untergrund legen, zumeist der Fußboden. Den Ballen einer Hand in der Brustmitte platzieren, die andere Hand darüber, die Finger verschränken. Mit gestreckten Armen so drücken, dass die Brust fünf Zentimeter einsinkt – und zwar 100- bis 120-mal pro Minute. Der Song „Stayin‘ alive“ von den Bee Gees kann laut Herzstiftung dabei helfen, den Rhythmus zu halten.
Beatmen: Nach 30-maligem Drücken des Brustkorbs die Nase des Patienten mit Fingern zudrücken, sein Kinn mit der anderen Hand herabschieben. Zweimal in den Mund blasen, dabei sollte sich der Brustkorb heben.
Defibrillator einsetzen: Während der Herzdruckmassage sollte eine andere Person einen Automatischen Externen Defibrillator (AED) holen, sofern einer in der Nähe platziert ist. Die unerfahrenen Menschen klare Anweisungen, wie es zu verwenden ist.
Weitermachen: Die Maßnahmen bis zur Übergabe an den Rettungsdienst ohne Unterbrechung fortsetzen. In Deutschland beträgt die Wartezeit auf den Rettungsdienst in der Regel acht bis zehn Minuten, auf dem Lande können es aber deutlich mehr sein.
Kurz-URL: https://www.bueckeburg-lokal.de/?p=84299