„Prickelnd wie guter Champagner“Neujahrskonzert mit Göttinger Symphonie Orchester
Bückeburg (mm-10.01.16). Der Kulturverein Bückeburg hat mit dem Neujahrskonzert gestern Abend wieder einen Volltreffer gelandet. Es wird traditionell im Rathaussaal von dem Göttinger Symphonie Orchester bestritten – und es war wie immer seit langem ausverkauft. „Buffo“ lautete das Motto des beschwingten Konzertes. Christoph-Mathias Mueller, seit 2005 Chefdirigent des Göttinger Symphonie Orchesters, hatte ein großartiges Programm zusammengestellt, das Ouvertüren Rossinis und Offenbachs bis hin zu Walzern und Polkas von Josef und Johann Strauß beinhaltete.
„Buffo bedeutet lustig, komisch, seltsam“, klärte Christoph-Mathias Mueller zu Beginn die Besucher auf, und dann ging es mit Rossinis Ouvertüre zum „Barbier von Sevilla“ los. Rossini, „Massenproduzent“ von 39 Opern innerhalb von 14 Jahren, hatte im Alter von 24 Jahren diesen Publikumsrenner geschrieben, gekennzeichnet von einem Kontrast von langsamen Melodien und einem musikalisch kraftvollen Finale.
Ein typisches „Buffo-Thema“ war auch der Walzer „Ich lach‘!“ des Österreichers Carl Michael Ziehrer. Der Däne Hans Christian Lumbye, ein Zeitgenosse von Johann Strauß Vater, hatte eine Kapelle, die im Tivoli Park in Kopenhagen Tanzmusik spielte. Er wandte sich begeistert der neuen Art der Unterhaltung zu und schrieb insgesamt etwa 700 Werke. Die „Göttinger“ spielten von ihm die Polka „Harlekins Narrenkappe“.
„Es prickelt wie ein guter Champagner“, kündigte Mueller das frivole Stück „Paris Leben“ von Jacques Offenbach an, das mit einem Can-Can endet. Carl Maria von Weber, eher bekannt für seine Opern, hat auch ein „Concertino für Klarinette und Orchester“ komponiert. Hierbei erlebten die Konzertbesucher zum ersten Mal den Solo-Star des Abends, den 1994 in Ljubljana geborenen Slowenen Blaz Sparovec. Die Auftritte des brillanten Klarinettisten begeisterten die Gäste.
Nach der Pause wurde das Programm mit der Wiener Version einer Harlekin- Polka von Josef Strauß fortgesetzt. Es folgten der „Frohsinns-Spenden“-Walzer und die witzige „Scherz-Polka“ von Johann Strauß (Sohn), von Mueller als ein „ganz zauberhaftes Werk“ bezeichnetes Werk mit einem abrupten Ende, eben ein Scherz! „Introduktion, Thema und Variationen für Klarinette und Orchester“ von Gioachino Rossini gelten als eines der populärsten Werke für Klarinette und gaben Sparovec erneut Gelegenheit, sein beeindruckendes Können zu präsentieren.
Mit dem populären und schwungvollen Strauß-Walzer „Künstlerleben“ endete „offiziell“ das Neujahrskonzert. Das Publikum erklatschte sich als erste Zugaben das Rondo aus dem ersten Klarinettenkonzert von Weber und die Tritsch-Tratsch-Polka. Und dann verabschiedete sich das Göttinger Symphonie Orchester mit seinem gut aufgelegten Dirigenten Christoph-Mathias Mueller traditionell mit dem Radetzky-Marsch vom restlos begeisterten Publikum.
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