Reiner Brombach hat eine Ära geprägt
Kompetenter Verwaltungsleiter, Repräsentant mit viel Humor

Bückeburg (mm-06.09.21). Am Sonntag, 12. September, werden in Bückeburg nicht nur ein neuer Stadtrat und neue Ortsräte, sondern auch ein/e Nachfolger/in für Bürgermeister Reiner Brombach gewählt. Damit geht nach 32 Jahren eine Ära zu Ende, die der Stadt Bückeburg gut getan hat. Am 8. Oktober hat er im Rathaus seinen letzten Arbeitstag. Am 27. Oktober wird Brombach vom Rat feierlich verabschiedet.

Reiner Brombach wurde 1950 in Minden geboren, hat am dortigen Besselgymnasium das Abitur gemacht, zwei Jahre Wehrdienst geleistet und danach von 1971 – 1976 Jura an der Universität Bielefeld studiert. 1980 erfolgte die Einstellung als Stadtrechtsrat bei der Stadt Porta Westfalica.

Am 1. März 1989 begann er in Bückeburg als stellvertretender Stadtdirektor unter Ernst Möller in Bückeburg. Am 1. Januar 1994 wurde Brombach Stadtdirektor, ein Amt, das er bis 2005 ausübte. 2006 haben ihn die Bürger das erste Mal zum Bürgermeister gewählt, 2013 dann für den Zeitraum vom 1. Januar 2014 bis zum 31. Dezember 2021 ein zweites Mal. Brombach ist Vater zweier Söhne, nennt Tennis, Mountainbike fahren und klassische Musik als seine Hobbys.

Bürgermeister – ein Job für jedermann?

Die Entscheidung des Landtags aus 1994 ist eine Katastrophe, der/die Leiter/in einer Behörde mit weit über 200 Mitarbeitern muss keine Voraussetzungen erfüllen“, schüttelt Brombach den Kopf. Er sei froh, eine entsprechende Ausbildung und damit Fachkompetenz zu haben. Er könne keine Verantwortung für Dinge übernehmen, die er selbst fachlich nicht überschauen kann. „Vertrauen auf loyale Mitarbeiter ist vorhanden, aber es macht mehr Spaß, wenn man hinter die Kulissen blicken kann“, so Brombach. „Die Arbeitszeit als Bürgermeister war zu 80 Prozent Verwaltungsleitung und zu 20 Prozent Repräsentanz.“

Zusammenarbeit im Rat

Wenn jemand eine Meinung vertritt, bekommt er mein Wohlwollen. Der will etwas Positives für Bückeburg. Wir haben 16 Jahre lang einstimmige Haushalte beschlossen, weil alle Vorschläge ernst genommen wurden, nicht nur die von der SPD und den Grünen.

40 Jahre SPD-Mitgliedschaft

„Willy Brandt und Helmut Schmidt haben mich mit ihrer Politik begeistert; ich habe es nie bereut, 1980 in die SPD eingetreten zu sein.“

Städtepartnerschaften

„Ich bin ein überzeugter Europäer, Europa kann nur gemeinsam eine Zukunft innerhalb der Weltgemeinschaft haben. Städtepartnerschaften sind Mosaiksteine, die Verständnis unter den Völkern erzeugen. Einige Länder beschränken sich nur auf eigene Ziele, sind sogenannte ‚Rosinenpicker‘. England hat immer nur die Vorteile mitgenommen.“

Stadtwerke

„Die Stadtwerke Schaumburg-Lippe sind eine Institution der Versorgung mit Energie und Wasser, die Vertrauen genießt, ein sicheres Unternehmen. Mit der Übernahme der Geschäftsführung durch Eduard Hunker herrscht Harmonie zwischen den Kommunen. Die Mitarbeiter sind stolz, in dem Unternehmen zu arbeiten.“

Bürgerbataillon

Neben allen anderen Vereinen ist das Bürgerbataillon mit dem Stadtmajor Martin Brandt an der Spitze eine sehr wichtige Institution, die Gemeinschaftspflege und ein Wir-Gefühl produziert, ein wichtiges Standbein in unserer Gesellschaft.“

Kreisel in Röcke

„Die Möblierung des Kreisels war eine umstrittene und langatmige Sache. Ein Wettbewerb war im Gespräch. Ich musste eine Entscheidung treffen und habe das bestellt, was ich mir auch in den eigenen Garten stellen würde. ‚Das passt wunderbar‘, haben viele Gegner hinterher gesagt. 28.000 Euro war der Kaufpreis.“

NDR-Sommertour „Daktari“

„Es hat einen Riesenspaß gemacht, am Ende hat die Stadt gewonnen. Fünf Wochen lang haben viele an dem Thema gearbeitet und Bückeburg noch etwas bekannter gemacht.“

Zukunft

„Ich habe einen Lehrauftrag an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung an der Universität in Bielefeld angenommen und werde zweimal wöchentlich Kommunalrecht unterrichten. Dazu werde ich weiter diverse ehrenamtliche Tätigkeiten fortsetzen wie den Vorsitz des Museumsvereins Bückeburg.“ Bei den Kommunalwahlen am 12. September kandidiert Reiner Brombach für die SPD bei den Wahlen zum Ortsrat Todenmann.

Bückeburg-Lokal hat langjährige Wegbegleiter zu einer Stellungnahme zum Abschied des Bürgermeisters gebeten.

Heinz-Gerhard Schöttelndreier (Landrat von 1998 – 2011):

Reiner Brombach ist hoch-kompetent, wird wegen seiner Ausgeglichenheit von manchen unterschätzt, erkennt sofort den springenden Punkt, kann mit seinen oft hintergründigen Witzen punkten und hat die Stadt so weit nach vorn gebracht, dass viele Stadthäger neidisch Richtung Bückeburg schauen.“

Reiner Wilharm (Kämmerer):

„Reiner Brombach hat in Bückeburg eine Ära geprägt. Seit 1994 hat er als Stadtdirektor und ab 2006 als hauptamtlicher Bürgermeister ziel- und entscheidungssicher gemeinsam mit der Politik Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Stadt initiiert, umgesetzt und erfolgreich abgeschlossen. Sein Wirken hat maßgeblich zur gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt beigetragen.“

Eduard Hunker (Geschäftsführer Stadtwerke von 2008 – 2020):

„Die Zusammenarbeit mit Reiner Brombach sowohl als Aufsichtsratsvorsitzender als auch als Vorsitzender der Gesellschafterversammlung war besonders dadurch gekennzeichnet, dass er aufgrund seiner jahrzehntelangen Erfahrung im Aufsichtsrsat der ehemaligen EMR, der Nachfolgegesellschaft E.ON Westfalen-Weser und schließlich der Energieversorgung Westfalen-Weser GmbH, fundierte Kenntnisse der Energieversorgung erworben hatte.

Er hat die Zusammenarbeit mit dem zweitgrößten Gesellschafter – Stadthagen – gesucht, besonders mit dem damaligen Bürgermeister Bernd Hellmann. Dieses Miteinander hat wesentlich dazu beigetragen, dass die Anfangsschwierigkeiten – besonders der EDV-Umstellung – zügig überwunden wurden. Diese persönliche Unterstützung hat sich auch sehr positiv auf die Motivation der Belegschaft der Stadtwerke ausgewirkt.

Persönlich habe ich an Reiner Brombach immer seine direkte und verbindliche Art geschätzt. Er war für mich ein zuverlässiger Partner, der die nachhaltigen Interessen und die Entwicklung unserer Stadtwerke stets im Fokus hatte. Von daher war die Zusammenarbeit von gegenseitigem Respekt und vor allen Dingen von einer außerordentlich vertrauensvollen Zusammenarbeit geprägt.“

Axel Wohlgemuth (Vorsitzender der CDU-Fraktion im Stadtrat):

Reiner Brombach ist ein gestandener Verwaltungschef. Mit seiner ruhigen und sachlichen Art hat er die Stadt durch die Finanz-, die Flüchtlings- und die Corona-Krise geführt. Er wusste immer genau, wann er in Sitzungen seine Stimme anheben musste und in welchem Moment er die Situation auch mit einem seiner humorvollen Seitenhiebe in den Griff bekam.“

Foto 1: Im Gespräch mit Bückeburg-Lokal am 13.08.21

Foto 2: Besuch des damaligen französischen Premierministers Francois Fillon am 04.11.11

Foto 3: Eröffnung Ährensache am 02.09.11 mit Werner Momsen

Foto 4: Drachenbootrennen im Bergbad am 27.06.09

Foto 5: NDR-Sommertour „Daktari“ mit Arne-Torben Voigts am 22.08.15

Kurz-URL: https://www.bueckeburg-lokal.de/?p=61495

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