„Respektieren Sie den Willen der Region!“Umweltschäden wegen acht Minuten Zeitersparnis
Bückeburg/Landkreis (mm-18.11.16). Die Bürgerinitiative gegen den trassenfernen Ausbau der Bahn in Schaumburg / Minden / Porta Westfalica (BIGTAB) sieht in der ergänzenden Fußnote zum Bundesschienenwegeausbaugesetz, so wie sie die Bundestagsabgeordneten Achim Post und Stefan Schwartze am 14. November 2016 veröffentlicht haben, „keine wesentliche Verbesserung der Gesamtsituation“.
Zwar sollte, so Vorsitzender Thomas Rippke gegenüber der Presse, mit der ergänzenden Fußnote ein Tunnel durch den Jakobsberg ausgeschlossen werden, dies jedoch nur unter der Maßgabe, dass sich auch mit einem alternativen Trassenverlauf ohne Tunnel die für den Deutschlandtakt geforderte Fahrzeitverkürzung um acht Minuten zwischen Hannover und Bielefeld verwirklichen lässt. Dies bedeutet nichts anderes, als dass „die für den Deutschlandtakt erforderliche Fahrtzeitverkürzung erstmals im Gesetzestext verbindlich festgeschrieben wird, was zuvor nicht der Fall war.“
Damit wird ein trassennaher Ausbau der Bahn, wie ihn neben der BIGTAB alle politischen Entscheidungsebenen in Schaumburg und Minden-Lübbecke sowie die Landesregierungen von Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen fordern, nicht etwas erleichtert, sondern weiter erschwert, da mit diesem die gewünschte Fahrtzeitverkürzung sehr wahrscheinlich nicht zur realisieren ist. Und damit käme es zu der von den Menschen der Region nicht gewünschten Umfahrung des Bahnhofs in Minden.
Eine Neutrasse der Bahn ohne Tunnel durch den Jakobsberg müsste in vielen Bereichen mittels eines Brückenbauwerks auf riesigen Betonstelzen realisiert werden, mit den entsprechenden verheerenden Folgen für Natur, Umwelt und Lebensqualität der Bevölkerung. Zudem betrifft die Fußnote offenkundig nur eine Untertunnellung Lerbecks und des Jakobsbergs, nicht jedoch den ebenfalls im ersten Entwurf des Projekts 2-016-V01 enthaltenen Bahntunnel unter Evesen.
„Im Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestags sind die Verhandlungsführer von SPD und CDU offenkundig nicht bereit, auf die Forderungen ihrer Fraktionskollegen aus Schaumburg und Minden-Lübbecke einzugehen“, beklagt Rippke. Die Vertreter der BIGTAB fordern daher mit Nachdruck: „Respektieren Sie den manifestierten Willen der Region, geben Sie ein klares Signal für eine Ausbaulösung mit zwei zusätzlichen Gleisen zwischen Minden-Dankersen und Haste!“
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