Sammlung Kriegsgräberfürsorge
„Den Charakter eines Volkes erkennt man daran, wie es mit seinen Toten umgeht“

Bückeburg (sc-24.11.17). Der November ist der Monat, in dem man besonders der Toten gedenkt. Volkstrauertag und Totensonntag sind auch die Zeit, in der sich besonders an die erinnert wird, die im Krieg gefallen sind. Viele werden die speziellen Grabstellen auf Friedhöfen und Denkmäler kennen, die an die gefallenen Soldaten des ersten und zweiten Weltkrieges erinnern. Bekannt sind auch die Spendensammler, die alljährlich im November durch Bückeburg gehen, um für die Kriegsgräberfürsorge zu sammeln.

Doch was sich genau dahinter verbirgt, ist weniger bekannt. Der „Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.“ nutzt die Spendengelder nicht nur zur Pflege der Grabstellen. Die Grabstellen von Kriegstoten werden dauerhaft erhalten und nicht eingeebnet. Der Erhalt dieser Grabstätten ist jedoch nur ein Teil der Aufgabe.

Am vergangenen Mittwochnachmittag versammelten sich im „Le Theule Saal“ des Rathauses Soldaten der Bundeswehr sowie Mitglieder des Bückeburger Bürgerbataillons, um einen aktuellen Bericht von Ottmar Strehler, Geschäftsführer des Bezirksverbands Hannover, zu hören. Um das Thema Kriegsgräberpflege besser verständlich zu machen, zeigte Strehler eine kurze Filmsequenz, um die Arbeit der Organisation zu zeigen.

So werden immer noch über 1,5 Millionen (1.500.000 Menschen) gesucht, die in teilweise großen Massengräbern begraben wurden und die man oftmals nur durch Zufall entdeckt. Dann werden die Toten anhand ihrer Erkennungsmarken identifiziert und umgebettet.

Für die Angehörigen, denen bis zu diesem Zeitpunkt nichts über das Ableben ihrer vermissten Person bekannt war, ist es oftmals eine Erleichterung zu wissen, dass die Person gefunden wurde und wo sich das Grab befindet. Nicht jeder Fund kann jedoch klar identifiziert werden. Diese Arbeit ist für die vielen Mitarbeiter sehr belastend und im Filmausschnitt wurde ausgesprochen, was gerade in der heutigen Zeit wieder sehr aktuell ist: „Im Krieg gibt es keine Sieger“.

Das Bückeburger Bürgerbataillon, unter der Leitung von Stadtmajor Martin Brandt, pflegt seit Jahren die Tradition, paarweise mit den Soldaten der Jägerkaserne aus Bückeburg bei den Bürgern zu klingeln und um Spenden zu bitten. Diese Spenden werden ausschließlich für die Kriegsgräberpflege verwendet und sind letztendlich ein Mahnmal daran, sich derer zu erinnern, die nicht das Glück hatten, in Friedenszeiten zu leben und die in sinnlosen Kriegen aus ihren Familien gerissen wurden.

Auf der Seite des „Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.“ haben auch Sie die Möglichkeit, nach Angehörigen zu suchen, die im Krieg gefallen oder vermisst sind.

Foto 1: Bundeswehr und Bürgerbataillon sammeln vereint für den „Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.“

 

 

Kurz-URL: https://www.bueckeburg-lokal.de/?p=35775

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