Tag des offenen Denkmals100 Jahre Bauhaus „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur
Landkreis (sk-11.09.19). Hinter sonst verschlossene Türen blicken, verborgene Orte aufsuchen und einen Tag lang auf den Spuren unserer Geschichte sein – beim Tag des offenen Denkmals entdeckten Besucher Werkstätten, Kirchen, Klöster, historische Villen mit Geschichte, Stollen oder sanierungsbedürftige alte Häuser. Wir stellen hier eine kleine Auswahl vor:
Das Sanierungsprojekt Harrl-Stollen
Man musste sich schon ganz schön bücken und den Eingang suchen, aber dann betrat man durch einen langen Gang eine andere Welt. „Die Glut neu zu entfachen, statt die Asche zu bewahren“, das ist das Motto der Männer, die den Harrlstollen wieder zum Leben erwecken wollen. Der Plan, hier ein Besucherbergwerk der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, steht. Und das würde sich auch lohnen, denn der Stollen ist sehr gut ausgebaut und geschichtsträchtig. Manch Geschichte rankt sich um den Stollen und wird auch gerne von den Männern, die den Stollen erhalten, erzählt.
Villa Wiser in Bad Eilsen
Das Gedenken an den berühmten Augenarzt in Bad Eilsen wurde am Tag des Denkmals stil- und würdevoll vom Familie Mester aufgefrischt. Am großen Eisentor begrüßte die Gäste schon stilecht in zeitgenössischer eleganter Kleidung Karl Mester. Beide Besitzer kümmern sich seit 10 Jahren sehr liebevoll um die Villa.
Erbaut wurde sie 1928 durch den Augenarzt Dr. Maximilian Graf von Wiser und dessen Ehefrau Eleonore, geborene Gräfin Kanitz, die die Geldmittel zur Verfügung stellte. Die Tatsache, dass sich Jahrzehnte hindurch auch berühmte Kurgäste aus aller Welt in Bad Eilsen aufhielten, war nicht nur auf das besondere Flair des Heilbades, seine richtungsweisenden Kurmittelanlagen oder die herrliche Umgebung zurückzuführen.
Nein, es lag an der speziellen Heilmethode von Graf Wiser, der im Jahre 1927 über Bad Liebenstein nach Bad Eilsen gekommen war. Zunächst allein und später mit seinem Assistenzarzt Dr. von Tippelskirch entwickelte Graf Wiser eine besondere Moorpackung, deren Rezeptur bis heute unter dem Deckmantel der Verschwiegenheit gehütet wird. Lothar Mester führte stündlich durchs Haus und erzählte die Geschichte des Hauses und ihrer berühmten Vorbesitzer, zeigte im Wohnzimmer die schriftlichen Relikte, die aus der Zeit übriggeblieben waren.
Historische ehemalige Schlosserei Bornemann
Das Feuer brannte hell und 800 Grad heiß. Beim Hineintreten in die kleine Schlosserei hörte man die melodischen Töne des Hammers auf das heiße Eisen. Seit 12 Jahren ist die alte Schlosserei Bornemann wieder für Besucher in Betrieb. Man fühlt sich um Jahrzehnte zurück versetzt. Neben selbstgeschmiedeten Nägeln, Haken und allerlei Schönem für den Garten, was man natürlich selbstverständlich käuflich erwerben kann, darf man auch mitmachen und den Hammer schwingen.
Alle 14 Tage bis Ende Oktober ist die Schmiede noch am Wochenende geöffnet. Ganz besonders für die Kinder ist es schön, diese alte Tradition, die in Obernkirchen noch bewahrt wird, zu erleben.
Es klappert die Wassermühle Vehlen am rauschenden Bach
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts (nach einem Brand) wurde die dreistöckige Wassermühle wieder aufgebaut. Die intakte Mühlentechnik, die man sich am Tag der offenen Tür anschauen konnte, funktioniert noch heute tadellos. Besitzer Winfried Brempel zeigte den Besuchern alles rund um die Vehlener Wassermühle.
Von der Vorführung der Mühlentechnik bis hin zur interaktiven Ausstellung „Vom Korn zum Brot“ war hier alles auf die Besucher ausgerichtet. Es gab Brot und Getränke und schnell füllte sich der Mühlenraum. Ein idyllisches Kleinod, was wunderbar eingebettet in der Natur seine urige nostalgische Schönheit zeigt.
Kurpark Bad Eilsen, ein Landschaftsgarten des 19. Jahrhunderts
Rosen blühen in wunderschöner Vielfalt, und die kleinen Springbrunnen tanzten mit ihren Wasserspielen. Viele Besucher verweilten auch vor der Musikmuschel im Kurpark. Um 11:00 Uhr startete das Kinderprogramm, wo sich die Kleinen schminken ließen und die größeren Kinder eine spannende Rallye durch den Kurpark machen konnten.
Zehn Fotos aus dem Kurpark mussten gefunden werden. Wer alles richtig hatte, auf den wartete eine kleine Überraschung. Die Erwachsenen konnten sich an der Gourmetmeile laben und den abwechslungsreichen Musikdarbietungen lauschen. Um 12:00 und 13:00 Uhr sang der Schaumburger Jugendchor unter der Leitung von Stephanie Feindt.
Ab 14:00 Uhr führte die Kindertrachtengruppe ihre traditionellen Schaumburger Tänze auf. Das Konzert des Blasorchesters Krainhagen fand um 15:00 Uhr statt. Es spielte abwechslungsreich Hits von ABBA bis Filmklassiker. Wie immer ein Ohrenschmaus!
Der von der Schaumburger Landschaft einmal mehr perfekt organisierte Denkmaltag wurde auch diesmal wieder von zahlreichen Besuchern gut angenommen. „Ich bin wieder unglaublich froh und dankbar und freue mich jedes Jahr über die vielen Helfer und die gute Zusammenarbeit – ein wunderschöner Tag für jeden, der einmal hinter verschlossene Türen blicken wollte“, meinte Dr. Lu Seegers (Foto), die Geschäftsführerin der Schaumburger Landschaft, die an diesem Tag viele Stationen besucht hat.
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