„Wir propagieren unternehmerische Geisteshaltung“ Dr. Georg Kofler und Marco Lackner beim Jahresempfang
Bückeburg (mm-06.06.23). Die Volksbank in Schaumburg und Nienburg, die Kreishandwerkerschaft und der Steuerberater-verband hatten sich für ihren Jahresempfang im Großen Rathaussaal (Bückeburg-Lokal berichtete) Dr. Georg Kofler und Marco Lackner als Gäste eingeladen, die von Mitarbeitern der Volksbank interviewt wurden.
Dr. Georg Kofler (66) ist ein erfolgreicher Unternehmer, Manager und Investor. Geboren und aufgewachsen ist Kofler in einem Bergdorf in Südtirol. Im Alter von vier Jahren starb der Vater, und die Mutter ernährte als Fabrikarbeiterin die Familie. Er musste sich früh selbst versorgen und das Taschengeld aufbessern. „Mit 14 war ich Abspülmeister in einem Hotel, dann habe ich Karriere gemacht und war mit 15 Hausmeister“, berichtet der Unternehmer.
Während des Abiturs hat Kofler als Skilehrer und als Ofenwerker mit Doppelschichten in einer Aluminiumhütte Geld verdient. Nach dem Publistik- und Kommunikations-wissenschaften-Studium hat er promoviert, wurde Assistent des ORF-Intendanten und Assistent von Leo Kirch, der ihm später einige Türen öffnete. „Die Verbindung zur Politik ist beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen problematisch; es handelt sich um ein aufgeblähtes System, durch Zwangsabgaben finanziert“, blickt Kofler kritisch zurück.
Bekannt wurde Dr. Kofler durch sein Wirken bei diversen Medienkonzernen. Er war Vorstandsvorsitzender bei PRO 7, HSE24 und bei Premiere; diesen hoch verschuldeten Sender („und damit viele Vereine der Bundesliga und alle der 2. Liga“) hat er gerettet und seine Aktien später über die Börse verkauft. Bei Hertha BSC hatte ihn Hauptinvestor Lars Windhorst als seinen Vertreter in den Aufsichtsrat des Vereins geholt.
Die Atmosphäre und die große Aufbruchstimmung beim Privatfernsehen („sind bei Pro 7 viel Risiko eingegangen“) seien durchaus vergleichbar mit den Start-ups in der heutigen Zeit. „Eine herrliche Zeit mit vielen Zweifeln und Problemen sind die 90er Jahre beim Privatfernsehen gewesen; es wurden immer wieder neue Formate entwickelt, die fünf Jahre später von den öffentlich-rechtlichen Sendern kopiert wurden.“
Bis zum Ende des vergangenen Jahres hat Dr. Georg Kofler als Juror in der TV-Gründershow „Höhle des Löwen“ beim Sender VOX mitgewirkt. „Wir machen uns ein Bild vom Unternehmer und analysieren, ob er genug Energie hat, Mitarbeiter und Geschäftspartner zu motivieren. Wichtiger als das Geschäftsmodell sei der Mensch. „Wir propagieren eine unternehmerische Geisteshaltung“, betont Kofler. Innovationen seien ohne das Eingehen von Risiken nicht möglich. „Wo soll Innovation herkommen – vom Staat?“
„Weitermachen wie beim Klettern, Ausdauer haben – und in guten Zeiten kritisch und sparsam bleiben“, rät der erfolgreiche Investor Jungunternehmern bei Rückschlägen. „Ich bin für Chancengleichheit, das geht nur über Bildung, damit alle die gleichen Startchancen haben“, so Dr. Kofler. Er kritisierte, dass in Deutschland die Einkommensunterschiede zwischen den arbeitenden und den staatlich versorgten Personen zu gering sind. „Das hat nichts mit Gerechtigkeit zu tun“, meinte er.
Dr. Georg Kofler hat auch privates Geld einigen Investoren anvertraut, was er heute so auch nicht mehr machen würde. „Seit ich eine neue Lebensgefährtin aus dem Schwabenland habe, müssen alle Geschäfte profitabel sein“, so Kofler.
Marco Lackner ist Jungunternehmer und Wirtschaftsingenieur, der seine Leidenschaft für Bildung und Wissen in beeindruckende Projekte („ohne öffentliche Förderprogramme“) verwandelt hat. Während seines Studiums begann er, Nachhilfe anzubieten, „zunächst mit fünf Schülern, dann zehn; und dann habe ich es immer mehr vergrößert.“ Hieraus entstand die TIW GmbH (zertifizierte Meisterschule) und die Kalabra GmbH. Diese Unternehmen mit ihren Firmensitzen in Rinteln und Bückeburg stehen für digitale Bildung und zukunftsweisende Lehrmethoden.
Foto 1: Dr. Georg Kofler (l.) und Marco Lackner
Foto 2: Volksbank-Vorstand Joachim Schorling (l.) im Gespräch mit Dr. Georg Kofler
Foto 3: Blicken positiv in die Zukunft: Marco Lackner (l.) und Dr. Georg Kofler
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